Bislang gibt es in Rotenburg keine Tagespflege. Das ändert sich am 1. Mai. Dann eröffnet die neue Einrichtung des Pflegezentrums der Diakonie mit Raum für täglich 20 Gäste.
Rotenburg – Das Gebäude ist Teil der Großbaustelle an der Bürgerstraße, wo derzeit die letzten Arbeiten laufen. Das Pflegezentrum – eine gemeinnützige GmbH des Kreiskrankenhauses und der evangelischen Kirchengemeinden – betreut rund 240 Personen pflegedienstlich, bislang ausschließlich ambulant. Neben Rotenburg fahren die 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch zu Klienten in Bebra, Alheim und Ronshausen.
„Die Tagespflege als zusätzliches Angebot soll gewährleisten, dass Senioren möglichst lange in ihrer Wohnung leben können und eine stationäre Unterbringung nicht notwendig wird. Sie ist auch eine Entlastung für die Angehörigen und fördert den sozialen Kontakt“, erklärt Nancy Kluge, die seit 2007 im Unternehmen arbeitet und in der Tagespflege die Leitung übernimmt. Der Bedarf sei da, das sei das klare Ergebnis einer Umfrage bei den Klienten. Für eine Tagespflege müssen Interessierte bisher nach Bebra, Bad Hersfeld oder Morschen fahren.
Die Belegung der Plätze läuft, Interessenten können sich beim Pflegezentrum melden
Die Einrichtung wird montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr geöffnet haben. Es gibt Frühstück, Mittagessen und einen Nachmittagskaffee. Zum Angebot gehören zum Beispiel Stuhlgymnastik, Bewegungsübungen, das Trainieren von geistigen Fähigkeiten etwa bei Demenzerkrankten, Basteln und Ausflüge. Auf über 200 Quadratmetern gibt es Ruheräume mit Sesseln, Therapieräume, einen großen Gruppenraum mit Essens-, Therapie- und Wohnzimmerbereich, einen Balkon, auf dem Hochbeete angelegt werden können, und eine offene Küche, die die Gäste nutzen können. Für An- und Abreise, die natürlich auch selbst organisiert werden kann, kooperiert das Pflegezentrum mit einem örtlichen Taxiunternehmen.
In der Tagespflege sollen rund 75 bis 80 Gäste betreut werden. Wie viele Tage wöchentlich man kommen möchte, wird bei der Aufnahme vereinbart. Abhängig ist das unter anderem vom jeweiligen Pflegegrad. Die Belegung der Plätze läuft, Interessenten können sich beim Pflegezentrum melden.
In der Tagespflege entstehen zehn neue Arbeitsplätze für Pflegefachkräfte, Pflegehilfskräfte und Betreuungsassistenten. Die Stellen sind allesamt besetzt. Die personelle Situation des Pflegezentrums der Diakonie ist grundsätzlich gut. „Wir haben, besonders mit Blick auf unsere Branche, einen sehr stabilen Mitarbeiterstamm mit wenig Fluktuation“, sagt Kristin Kirsch, die selbst seit 2007 an Bord ist und seit 2018 den ambulanten Pflegedienst leitet.
In der Tagespflege stehen nur noch die letzten Handgriffe wie der Aufbau von Möbeln an. Auch die Büroräume des Pflegedienstes, die bislang im Kreiskrankenhaus angesiedelt waren, bekommen hier ihren neuen Platz.
Großbauprojekt besteht aus drei Teilen
Auf dem Gelände der früheren Gärtnerei Fleischhut zwischen Bürgerstraße und Enger Gasse ist in den vergangenen beiden Jahren ein aus drei Teilen bestehendes Großbauprojekt verwirklicht worden, das insgesamt über zehn Millionen Euro gekostet hat. Bereits Anfang März wurde das überregional viel beachtete Hospiz (www.rotenburg-hospiz.de) eröffnet, das ebenso wie die Tagespflege vom Pflegezentrum der Diakonie betrieben wird.
Von der Bürgerstraße aus dominiert der Blick auf die 24 neuen seniorengerechten Wohnungen, die die Sparkasse hier links neben der Tagespflege bauen lassen hat. Auch an dem vierstöckigen Haus finden gerade die letzten Handgriffe statt. „Die Wohnungen sind bezugsfertig, die Mietverträge laufen ab dem 1. April“, sagt Sparkassen-Sprecher Wolfgang Curth auf Nachfrage. Einige der Wohnungen seien bereits an die Mieter übergeben. Noch sind nicht alle vermietet.
Quelle: HNA